Bubach am Forst. Am Feiertag Mariä Himmelfahrt beging der Katholische Frauen- und Mütterverein (KFMV) Bubach am Forst traditionell sein Hauptfest und danach feierte die Marianische Männercongregation (MMC) Bubach und Steinsberg des Bezirks X „Vils – Naab“ sein 90-jähriges Bestehen
In diesem Rahmen konnten die Reliquien der Heiligen Anna Schäffer drei Tage lang in der Expositurkirche St. Peter und Paul verehrt werden.
Das Ehepaar Nicole und Konrad Lang als Vorsitzende von KFMV und MMC hatten die Aktion initiiert und fungierten auch als „Custodes“ (Wächter) des Reliquienschreines.
Anna Schäffer ist die “jüngste” Heilige des Bistums Regensburg, 2012 sprach sie Papst Benedikt XVI. in Rom heilig. Sie wurde 1882 in Mindelstetten geboren, kümmerte sich viel um Kranke. Als sie in Landshut tätig war, erschien ihr Jesus und sagte ihr großes Leiden voraus. Danach ging sie als Magd nach Stammham. Beim Wäschewaschen rutschte sie aus und stürzte in die heiße Lauge. Anna zog sich schwere Verletzungen zu. Sie überlebte, war aber für den Rest ihres Lebens ans Bett gefesselt. Bis zu ihrem Tod hatte die junge Frau Schmerzen, die Wunden ihrer Beine verheilten nie wieder. Neun Jahre nach dem schrecklichen Unfall empfing Anna während der Krankenkommunion die Wundmale Jesu, die Stigmata. An den Stellen der Wundmale des gekreuzigten Herrn zeigten sich schmerzhafte Stellen. Immer mehr widmete Anna sich dem Gebet. Gleichzeitig aber wurde sie vielen Mitmenschen eine wichtige Bezugsperson. Sie betete für andere, beantwortete auch viele Briefe und empfing Besucher.
. Am 5.Oktober ist der 100. Todestag der Heiligen Anna Schäffer. Vor der Heiligsprechung wurde auf Veranlassung des Bischofs von Regensburg ihr Grabmal in der Pfarrkirche von Mindelstetten umgestaltet. Unter anderem wurde ein Reliquienschrein gefertigt, der so in das Grabmal eingepasst wurde, dass er auch herausgenommen und an anderer Stelle zur Verehrung aufgestellt werden kann. Diese Möglichkeit nutzten jetzt die Gläubigen, Sodalen und ihre Frauen in Bubach. Der Schrein besteht aus einem vergoldeten Metallbehältnis mit einen Teil des Wadenbeines von Anna Schäffer und kann im Pfarramt Mindelstetten angefordert werden.
Bei der Messe des KFMV hielt Bischöflich Geistlicher Rat (BGR) und Ruhestandspfarrer Johann Bauer die Festpredigt „Die Hl. Anna Schäffer und Maria“. Bauer war viele Jahre Seelsorger in Mindelstetten und gewann deshalb tiefe Einblicke in das Leben der Anna Schäffer. Er war auch bei ihrer Seligsprechung in Rom dabei.
Die musikalische Umrahmung der Gottesdienste übernahm Helena Kollmannsberger an der Orgel.
Es bestand die Möglichkeit zum stillen Gebet bei den Reliquien. Es war in dieser Zeit eine Gebetswache eingeteilt, da diese nicht ohne Aufsicht sein dürfen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen, es waren zu jeder Zeit Gläubige in der Kirche. Zum Abschluss wurde noch eine feierliche Vesper abgehalten. Die Vesper ist ein Teil des Stundengebetes der Katholischen Kirche, das Abendlob.
Zur 90-Jahr-Feier der MMC folgte nach einem Vortrag von Bauer über das Leben der Heiligen ein Gedenkgottesdienst für verstorbene Soldalen mit einem feierlichen Kirchenzug mit Fahnenbegleitung vorab. Das Thema der Predigt war „Das dritte Geheimnis von Fatima“. Nachmittags wurde noch ein Rosenkranz vor dem ausgesetzten Allerheiligsten gebetet. MMC-Vorsitzender Konrad Lang erinnerte in der Dankansprache an die bisherigen Obmänner Johann Stubenvoll aus Bubach, Georg Pirzer aus Hohenwarth, Josef Bäuml aus Schönleiten, Josef Graf aus Buchenlohe, Josef Sperl aus Richterskeller und Johann Faltermeier aus Trischlberg. Vertreten waren neben Bubach und Steinsberg noch die Pfarrkongregationen aus Eitlbrunn, Dietldorf, Pettendorf, Duggendorf, Kallmünz und Burglengenfeld. Anwesend war auch Bezirksobmann Johann Faltermeier, Zentralpräses Thomas Schmid war verhindert.
Fotos: Peter Pilz
Autor: Monika Bucher