„Das Kreuz ist das Zeichen unserer Hoffnung, das Siegeszeichen des ewigen Lebens.“
Zum Bezirkskonvent des MMC-Bezirks IV – Walhalla am Samstag, den 13. September 2025 waren die Pfarrgruppen Wörth, Wiesent, Brennberg/Frauenzell, Tegernheim und Arrach mit ihren Bannerabordnungen zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach Wiesent gekommen. Zunächst beteten die Sodalen einen meditativen Rosenkranz für den Frieden, gestaltet von Reinhold Bübl aus Wiesent. Der anschließende Festgottesdienst mit Zentralpräses Monsignore Thomas Schmid, Ortspräses Pfarrer Johann Baier sowie Pfarrvikar P. Thomas Nelliyaniyil wurde musikalisch umrahmt vom Wiesenter Dreigesang. Zum gemeinsamen Gottesdienst mit der MMC waren auch die Mitglieder des Volkstanzkreises Wiesent gekommen, die heuer ihr 45jähriges Bestehen feiern konnten. Die Fürbitten sprach dann auch der 1. Vorsitzende des Volkstanzkreises Johann Schmidbauer.
Zentralpräses Msgr. Thomas Schmid nahm in seiner Predigt an diesem Vorabend Bezug auf das Sonntagsevangelium zum Fest der Kreuzerhöhung. Mit dem Blick auf das erhöhte Kreuz sehen wir Jesus mit seinen weit ausgebreiteten Armen und seinem offenen Herzen, der sich bei den Kreuzen unseres Lebens mit seiner menschgewordenen Liebe uns zuwendet. Maria steht neben dem Kreuz, sie ist unserem Erlöser Jesus Christus ganz nah, im Leiden ist sie IHM ganz nah. Und sie trägt alle im Herzen, die IHN im Herzen tragen. Maria ist die mitleidende Mutter, Jesu Mutter und unsere Mutter. Sie schenkt Hoffnung, sie nimmt all die flehenden Fürbitten mit zu ihrem Sohn Jesus Christus mit seinen weit ausgebreiteten Armen und seinem offenen Herzen. Jesus hat das Kreuz zum Zeichen der Hoffnung gemacht, zum Siegeszeichen des ewigen Lebens. Wir dürfen dankbar sein, dass wir unsere Kreuze nicht allein tragen, sondern zu IHM bringen können.
Beim Konvent der MMC-Gruppen im Pfarrsaal unter der Leitung von Ortsobmann Josef Zimmerer (Wiesent) sprachen die 1. Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher und Pfarrpräses Pfarrer Johann Baier Grußworte. Präfekt Peter Krikorka erinnerte an den Ehrenpräfekten Wolfgang Kube, der genau vor einem Jahr verstorben war.
Anschließend referierte der Zentralpräses zum Thema des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“, mit dem der Papst einen Nerv unserer Zeit getroffen hat. Wenn wir jetzt unsere Welt beobachten, dann sehen wir eine gewisse Hoffnungslosigkeit, Angst und Unsicherheit. Es sind die vielen kriegerischen Konflikte; aber ein noch größerer Kriegsschauplatz ist das Internet, in dem bei all dem Guten dieses Mediums auch Verwirrung, Angst, Lüge, Verleumdung gesät wird und dadurch Hoffnungslosigkeit entstehen lässt, weil wir nicht mehr wissen, was wir glauben sollen. Da heißt es zurückzukehren dorthin, wo die Hoffnung zuhause ist, nämlich beim Schöpfer dieser Welt. Aus der Kraft der eigenen Beziehung zu Gott sollten wir uns dem zuwenden, der die menschgewordene Hoffnung ist, Jesus Christus. Und wir als marianische Congregation lassen uns an der Hand Mariens führen, um auf Christus zuzugehen. Dabei vergessen wir nicht, dass wir als Sodalen auch auf die Menschen zugehen sollen, die unsere Hilfe, unsere Zuwendung brauchen.
An drei großen Entscheidungen der Kirche erinnerte der Zentralpräses:
1. Wir glauben nicht an nur irgendetwas Höheres, sondern an den einen Gott, der in Jesus ein Gesicht, Hand und Fuß, einen Leib bekommen hat. Beim Konzil von Ephesus (431 n. Chr.) wurde festgelegt, dass Maria nicht nur die Mutter des Menschen Jesus von Nazareth ist, sondern auch die Mutter Gottes. Da Jesus Christus sowohl wahrer Gottes, als auch wahrer Mensch ist, wurde Maria durch die Empfängnis und Geburt ihres Sohnes Gottesmutter. Wir feiern in diesem Jahr auch das Jubiläum des Großen Glaubensbekenntnisses von Nizäa (325 n. Chr.): Jesus Christus, unser Herr ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Unsere Hoffnung hat also ein Gesicht, einen Namen und ihm darf ich alles zutrauen, weil er der Allmächtige ist.
2. Die Beichte ist etwas ganz wertvolles, weil mir die Schuld vergeben wird. Wir erinnern uns an das Dogma von 1854, der unbefleckten Empfängnis Mariens, besser unbefleckt empfangene Maria. Sie ist von Anfang an ohne Sünde – warum: damit keine Sünde, kein Vorhang, keine Mauer zwischen ihr und ihrem Sohn ist; dass sie für ihn ganz und gar empfänglich ist. Für uns ein Vorbild, alles auszuräumen, was zwischen mir und meinem Gott steht, in gleicher Weise zwischen mir und meinen Mitmenschen. Versuche also immer empfänglich zu bleiben wie Maria. Deine Hoffnung hat eine Richtung, ein Ziel und auf dem Weg zum Ziel Jesus Christus führt dich deine Mutter.
3. Im Jahr 1950 wurde das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel verkündet. Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Gott liebt die Menschen mit Leib und Seele, in seiner Ganzheit und Würde. Er gibt uns Würde, wenn die Menschen diese Würde fortdauernd verletzen, absprechen und entziehen. Kampf um das Leben in Würde, dieses Dogma ist zeitgemäß. Zwei Beispiele: Die höchsten Zahlen von Tötungen sind die Abtreibungen. Und wieder andere fordern das Recht auf einen selbstbestimmten Tod. Es ist gut, dass die Kirche sagt: Dein Leib hat Würde! Wo kommt Hoffnung her, Trost und Sinn – selbst im Leid? Auch das tiefste Leid kann Sinn haben, auch wenn es schwer zu tragen ist. Damit schließt sich der Kreis hin zum Fest der Kreuzerhöhung. Auf dem Kreuz ist einer – Jesus Christus – für uns alle zum Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit.
Zum Schluss erinnerte der Zentralpräses an die Pforten der Beichte und des Ablasses, welche die Türen zu Gott, den Mitmenschen und mir selbst wieder öffnen können. Dies ermöglicht uns der grenzenlos liebende Gott der Barmherzigkeit.
Nach Terminhinweisen vom namensgleichen Bezirksobmann Josef Zimmerer aus Bruckbach/Brennberg und dem Segensgebet wurde der Bezirkskonvent abgeschlossen.
Text und Fotos von Herbert Ettle



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